Die Möglichkeiten der Digitalisierung und damit der Informatik prägen immer mehr Bereiche unseres Lebens. Zuweilen führen IT-Systeme zu Auswirkungen und Verhaltensweisen, die ohne sie nicht denkbar gewesen wären.
Dies gilt auch für den Umgang mit Tod, Trauer und Trauerbegleitung – beispielsweise stellt sich die Frage nach „Digitalen Legacy Systemen“ und wie mit den Daten verstorbener Personen in sozialen Netzwerken umgegangen werden soll oder wie man sich mit Hilfe von IT-Systemen an Verstorbene erinnern kann (digitale Friedhöfe, Avatare). Aus diesem Grund ist es ein Anliegen der Abteilung Sozioinformatik (Fakultät für Informatik, Hochschule Furtwangen) jene Veränderung im Umgang mit dem Phänomen „Tod“ zu antizipieren und im Bezug auf IT-Systeme mitzugestalten. In diesem Rahmen sollen gemeinsam mit der Kieler Akademie für Thanatologie auch Projekte beantragt und gefördert werden, die weitere Fortschritte im Umgang mit dem „Tod“ und IT-Systemen ermöglichen.
Dies gilt einerseits für die Potenziale einer Begleitung sterbender und trauernder Menschen (u.a. in Kooperationen mit Hospizen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhausseelsorge). Andererseits soll jedoch auch herausgearbeitet werden, welche weiteren Horizonte die Fortschritte im Bereich von Informatik zu dem gesellschaftlichen Umgang mit dem Phänomen Tod noch eröffnen werden und wie entsprechende Systeme gestaltet werden sollten (u.a. in Kooperationen mit den entsprechenden Diskursen zur sogenannten Künstlichen Intelligenz, Avataren und der Erinnerungskultur).