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Ansichten zum Thema Reinkarnation von Herrn Dr. med. Walter van Laack

Herr Dr.med.Walter van Laack hat zum Thema Reinkarnation einen interessanten Denkansatz. Seiner Meinung nach erhalten Menschen, die sich, entweder auf „natürliche“ Art und Weise, z.B. im Kindesalter, an frühere Leben „erinnern“ oder durch eine Rückführung, in einem Zustand der Trance, tatsächlich nicht durch eine Erinnerung an ein selbst gelebtes Leben, sondern erhalten Informationen aus einem Informationsfeld, welches sich aus Gedanken aller Menschen füllt. Als Beispiel wie so etwas funktionieren könnte, führte er Beispiele debiler Menschen mit Inselbegabungen an. Debile Menschen haben in der Regel einen sehr niedrigen IQ. Einige wenige von ihnen besitzen aber Fähigkeiten in sehr speziellen Gebieten, die weit über die normal intelligenter Menschen hinausgeht. Darunter könnten überdurchschnittliche Fähigkeiten z.B. im Bereich Mathematik/Zahlen, Musik oder Gedächtnis sein. Man muss sich die Frage stellen woher diese Fähigkeiten kommen, wenn nicht aus dem Gehirn dieser Menschen selbst. Und hier vermutet Herr Dr. van Laack einen „Draht“ zu diesem „Pool“ an Wissen (Informationsfeld) Mit demselben Mechanismus würden wir auch an Informationen aus früher gelebten Leben kommen.

Das widerspräche zwar der allgemeinen Meinung über das Prinzip der Reinkarnation, also der tatsächlichen Wiederverkörperung eines Menschen, aber nicht der „Gesamtannahme“ dass es ein Leben nach dem Tode gäbe.

Ich habe großes Vertrauen in die Aussagen von Herrn Dr. van Laack, der sich sehr wissenschaftlich aber dennoch undogmatisch dem Thema Tod bzw. Nahtod nähert.

Wie würden andere Forenteilnehmer diese Hypothesen einschätzen?

Thorsten Fehr

 

Interessante Überlegung. Vielleicht ist ja die Erinnerung der "Draht" ? Die Menschen mit der Inselbegabung sind schon faszinierend. Warum dann gerade diese eine Inselbegabung, z. B. Telefonbücher auswendig lernen zu können "gewählt" wurde? Vielleicht, damit es auffällt und wir uns Gedanken darüber machen können?

Wenn man an Wunderkinder denkt, z. B. Mozart, ist das Modell der "Erinnerung" wieder greifbarer aus meiner Sicht.

Ich hätte mir damals in der Schule gewünscht, gewisse Informationsfelder anzapfen zu können, z. B. im Bereich der Mathematik....

Darüber hinaus hoffe ich, nach dem Sterben auch in den Zustand zu kommen, auf das gesamte Wissen Zugriff haben zu können. Das stelle ich mir total faszinierend vor (neben den anderen Phänomenen).

Dr. Ulrich Warnke spricht ja auch vom "Meer aller Möglichkeiten" und meint damit sicher auch dieses Informationsfeld. Das wird schon vorhanden sein, nur die Wege dorthin sind individuell.

So sind meine spantanen Gedanken zu dem Thema und schön, dass mal wieder jemand etwas gepostet hat!

Michaela Fechner

 

 

 

 

 

 

Den hypnotischen Rückführungen stehe ich eher skeptisch gegenüber. Weil das Mittel der Hypnose sehr „störanfällig“ ist. Gibt es in diesem Bereich tatsächlich Untersuchungen,die denen von Stevenson und Tucker vergleichbar sind?

Bleiben für mich die Reinkarnationsuntersuchungen von Stevenson and Tucker.Dort gibt es mittlerweile einige „hard cases“,wie den von James Leibinger zum Beispiel.

Dort scheint ein tiefgehendes Wissen über ein früheres Leben vorhanden gewesen zu sein,über ein detailliert geschildertes früheres Leben.Es ist für mich schwer vorstellbar,dass sich dieses aus einem allgemeinen universellen Bewusstseinspool speist.Es geht jedenfalls über eine Inselbegabung hinaus.Die sich grundsätzllich ja auch neurologisch erklären liesse,dass eben gewisse neuronale Schaltkreise wine Spezialisierung erhalten haben trotz allgemeiner Demenz.

Eine solche Erklärung scheidet für die geschilderten Reinkarnationsfälle von vornherein aus.

Auch wenn Nahtoderfahrene von einem Eins sein Aller berichten,erscheinen mir diese Fälle,wenn sie wissenschaftlich haltbar bleiben, eher auf eine Art erhaltene Individualität eines Geistes hinzudeuten,ob wir dieses nun Atman,Seele oder anders bezeichnen.

 

Ansonsten denke ich tatsächlich,dass man die Idee der Reinkarnation in unserem Denkgebäude berücksichtigen sollte,auch wenn dies den Lehren der christlichen Kirche widerspricht.

Jedoch sind keine zwei Nahtoderfahrungen identisch und wenn das Bewusstsein oder eine immaterielle Seele nach dem Tode weiter existiert,dann wissen wir nicht,was im individuellen Fall passiert.So kann esdurchaus sein,dass manche Seelen wieder als Mensch reinkarnieren manche in höheren Bewusstseinszuständen.

Gerade für die christliche Theorie ist das natürlich ein hart zu verdauender Brocken.Aber auch so wäre eine Weiterentwicklung von Bewusstseinszuständen wenigstens theoretisch zu erklären.So hat ja auch Platon als einer der bedeutendsten Denker der Seelenwanderung Raum eingeräumt,und wenn er hier auch sicher von Pythagoras beeinflusst ist,der seinerseits wahrscheinlich Kontakt zur indischen Vorstellungen hatte,ist dieser Gedanke von Platon nicht als abwegig betrachtet worden.

So sollten auch wir uns  die Freiheit nehmen,losgelöst von dogmatischen Vorstellungen über diese Möglichkeit nachzudenken.Jedenfalls ist an die Forschungen von Stevenson und Tucker genauso heranzugehen,wie wir das bei Long und van Lommel auch tun.

Mir ist völlig klar,dass dies ein heisses Eisen ist,gerade ja auch in Hinblick auf die christliche Theologie zu diesem Thema.Jedoch glaube ich ,dass wir der Wahrheit über diese Bewusstseinszustände nur mit einer möglichst neutralen Haltung näher kommen.Alle Religionen tragen das Mosaik dieser Wahrheit zusammen,allerdings untermischt mit viel menschengemachten.Wir sind einer der ersten Generationen,die hier die Möglichkeit haben,eine wissenschaftliche Debatte über diese Dinge zu führen.Dazu gehört für mich auch die Tatsache der Möglichkeit einer Reinkarnation,Und natürlich muss man wie bei allen derartigen Untersuchungen mit einer wissenschaftlichen Skepsis herangehen.Dann bleiben aber Fälle übrig,deren Betrachtung sich lohnen kann.

Dies nur in der Hoffnung,eine fruchtbare Diskussion anzuregen.

Liebe Runde,

ich gehe einen Schritt weiter. Christliche Religiosität sollte sich nicht nur Seelenwanderungsvorstellungen auseinandersetzen, sondern sie wird es definitiv tun. In welcher Weise ich selbst dafür Sorge trage, beschreibe ich in diesem Buch:

E. E. Popkes, Platonisches Christentum: Historische und methodische Grundlagen (Platonisches Christentum 1), Norderstedt 2019.

Und warum diese Vorstellung meines Erachtens bereits auf Jesus selbst zurückgeht, das beschreibe ich in diesem Buch:

E. E. Popkes, Jesus als Begründer eines platonischen Christentums: die Botschaft des Thomasevangeliums (Platonisches Christentum 2), Norderstedt 2019.

Das weitere Vorgehen beschreibe ich in dem Vorwort beider Bücher, das im Internet frei eingesehen werden kann.

Liebe Grüsse von Enno Edzard Popkes.