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""Sollen"" wir überhaupt Antworten finden? ""Können"" ja...

Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Frage, wie es nach dem Tod weitergeht. Ich kann noch nicht von mir behaupten, auf Antworten gestoßen zu sein, die mich komplett zufrieden machen. Aber ich nähere mich. Zumindest das weiß ich.

So weit, so gut.

Seit einiger Zeit drängt sich mir eine Frage in den Kopf. Immer wenn ich mich damit beschäftige, taucht sie auf. Sie lautet:

Ist es eigentlich gewollt, dass wir uns diese Frage stellen???

Die Suche fordert viel ab. Als würde sich die geistige Sphäre absichtlich vor uns lebenden Suchern verstecken wollen.

Antworten können gefunden werden. Wenn ich das nicht glauben würde, würde ich nicht suchen. Doch es wurde uns sehr schwierig gemacht. Wie einem Goldsucher.

Warum? Steckt da nicht eine Absicht hinter?

Ich bin dankbar für Antworten!

Ich danke vielmals! Ein interessantes und erhellendes Bild!

Lieber Herr Hoffmann,

ich denke Ihre Frage ist die spannendste Frage zusammen mit der Frage:, wer oder vielmehr was bin ich eigentlich?

Die Antwort , die ich durch Advaita Vedanta ( nicht-duales Selbst) gehört habe und weiter studiere ist die: wir (alles was ist) ist Grenzenlosigkeit-Bewusstheit-Sein. Das für was wir uns halten ist die Person (lat. persona) bestehend aus dem phys. Körper, dem subtilen  und kausalen Körper.  Was wir Tod nennen ist die "Erkaltung" des phys. Körpers. Sodann zieht sich der subtile Körper (bestehend aus der Energie/Prana/Chi/Lebenskraft, Gedanken und Gefühlen in seiner Essenz in den kausalen Körper.  Die Essenz, die Tendenzen der Person/des Menschen werden dann zu einer anderen Zeit/an einem anderen Ort wiedergeboren. Man könnte sagen, dass dies eine Vorstufe des letzten Wissens ist. Dies ist aber nicht das letzte Wissen.

Das Hilfsmittel Vedanta ist das letztendliche Wissen (ved= Wissen und anta=das Ende, aus dem Sanskrit), dass der Mensch "erlangen" kann.

Das letzte Wissen, dass durch die Erleuchtung erlangt und vertieft werden kann ist, dass die Essenz,  d.h. das was wir sind,  ungeborenes und nichtsterbendes Sein "ist". Das was geboren wird und stirbt, sind die obigen drei Körper, die kommen und gehen.  Sie sind nur Erscheinungen des Seins wie alles andere in unserer Welt auch.

Wir (unbegrentes Bewusst-Sein) kommt und geht aber nicht. Dass, was wir sind, ist das nicht-duale (anstatt zu sagen das Eine) Unbegrenzte- Bewusste- Sein.

"Tod wo ist dein Stachel?"

 

Lieber Herr Hoffmann, genau diese Frage stelle ich mir auch. Nach monatelanger erfolgloser Suche nach Antworten, ist es gar nicht abwegig zu beginnen anzuweifeln oder noch kritischer zu hinterfragen. Wenn doch der Sinn des Lebens für viele NTE-Erfahrene darin besteht, ihr Erleben hinaus in die Welt zu tragen, warum ist die Zahl der Menschen mit diesen Erfahrungen so äußerst gering oder warum bleibt es nur wenigen vorbehalten, einen Blick hinter den Vorhang zu werfen? Aber wenn es nicht gewollt ist, wie Sie fragen, dann hätte niemand diese Möglichkeit, oder? Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Suche. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Suche.

Lieber Herr Hoffmann, ich bin der Meinung, dass die Antwort gefunden ist in den ersten vier Sätzen von Kapitel 17 aus dem Johannes-Evangelium. Der Chronist hat sie Jesus "in den Mund gelegt". Sie lauten:

Vater meine Stunde ist gekommen! Enthülle die Herrlichkeit deines Sohnes, damit der Sohn deine Herrlichkeit enthüllen kann. Du hast ihm ja die Macht über alle Menschen gegeben, damit er denen, die du ihm anvertraut hast, ewiges Leben schenkt. Und das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast Jesus Christus.

(Übersetzung DIE GUTE NACHRICHT, Bibel in heutigem Deutsch.)

Der Rest wird noch interessanter, wenn man sich bei der Betrachtung vor Augen hält, dass das' lebendige Leben' ein Ereignis ist, welches stattfindet vor der noch toten Zukunft, aber nach der schon wieder toten Vergangenheit. Mit anderen Worten: LEBEN ist Anteil-haben an der Transzendenz Gottes. Und da Gott "ein Gott der Lebenden ist und nicht der Toten", ist das Erforschen des Todes "eine Nullnummer", extrem anschaulich vorgeführt in der mittelalterlichen Kunstauffassung, wo man den Tod personifiziert darstellte als Gerippe mit einer Sense in der Hand.